Dass der Anteil älterer Menschen in den kommenden Jahren weiter ansteigt, stellt die Gemeinden vor eine Reihe neuer Herausforderungen. Damit das Zusammenleben der Generationen gelingt, muss die Partizipation der ältesten Generation gefördert werden. Das Institut Alter hilft den Gemeinden, bei der Planung und Umsetzung solcher Projekte.
In den kommenden Jahrzehnten verändert sich die Altersstruktur der schweizerischen Bevölkerung markant. Der Anteil älterer Personen wird ansteigen, zum einen wegen den geburtenstarken Jahrgänge der 60er-Jahre – den sogenannten Babyboomern – zum anderen aufgrund der stets zunehmenden Lebenserwartung. Im Jahr 2045 können Männer mit einer mittleren Lebenserwartung von 86.1 Jahren rechnen, bei den Frauen wird sie 89.2 Jahre betragen. Das Alter wird eine immer längere Lebensphase. Besonders die Gemeinden stellt dies vor eine Reihe neuer Herausforderungen.
Die Gesundheits- und Fürsorgedirektion (GEF) des Kantons Bern forderte daher vor einigen Jahren sämtliche Gemeinden auf ein Altersleitbild zu erstellen und Massnahmen für die relevanten Lebensbereiche älterer Menschen zu formulieren. Das am BFH-Zentrum Soziale Sicherheit beteiligte Institut Alter unterstützt Gemeinden und Städte bei der Planung und Umsetzung solcher Altersprojekte.
Wie kann die Beteiligung älterer Menschen gefördert werden?
Damit ältere Menschen bis ins hohe Alter selbstständig ihren Alltag gestalten und sich aktiv am Gemeindeleben beteiligen können, braucht es neben Pflege- und Unterstützungsleistungen auch Angebote, die es den älteren Menschen ermöglichen, in der Gemeinde mitzuwirken und sich am öffentlichen Leben zu beteiligen. Daraus leiten sich vier Themenbereiche ab, die in der Sozial- und Alterspolitik einer Gemeinde zu berücksichtigen sind, wobei diese im Idealfall über die Generationengrenzen hinweg angewendet werden.
Grafik: Die vier Themenfelder der Alterspolitik auf Gemeindeebene
Beim Projekt Generationenplattform der Gemeinde Bremgarten führte das Institut Alter beispielsweise eine Umfeldanalyse durch und unterstützte die Gemeinde bei der Schaffung einer Fachstelle, welche das generationenübergreifende Zusammenleben von Jung und Alt und den Gemeinschaftssinn in der Gemeinde fördern soll. Dazu unterstützt die Fachstelle die Einwohnerinnen und Einwohnern bei der Organisation von Anlässen oder Freiwilligeneinsätzen oder berät die Bevölkerung zu altersgerechtem Wohnen.
Ebenfalls beteiligte sich das Institut Alter als Projektpartner am Programm Socius der Stadt Biel, welches die Teilnahme älterer Menschen am sozialen und politischen Leben fördern will. Ein zentrales Element spielt dabei das Projekt «Altern in Biel. Aktiv im Netz», in welchem bestehende Altersangebote koordiniert und vernetzt werden sollen und neue, noch fehlende Angebote für ältere Menschen initiiert werden sollen.
Kontakte
Artikel und Berichte
Informationen und Partner
- Altern in Biel, Aktiv im Netz, Projektbeschreibung für das Programm Socius
- «Zusammenleben – wie Gemeinde und Städte vom generationenverbindenden Engagement der Zivilgesellschaft profitieren können.» Tagung der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften: 14. September 2016 in Fribourg
Literatur
- Alterspolitik 2005, Planungsgrundlagen für Gemeinden. 1995, Bern: Gesundheits- und Fürsorgedirektion des Kantons Bern
- Szenarien zur Bevölkerungsentwicklung der Schweiz 2015-2045. Neuchâtel: Bundesamt für Statistik (BFS)
- Naegele, Gerhard (2010): Kommunen im demografischen Wandel – Thesen zu neuen An- und Herausforderungen für die lokale Alten- und Seniorenpolitik. In: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie, 2: 2010. Springer-Verlag. S. 98-102
- Rothen, Hans-Jörg (2009): Weiterentwicklung kommunaler Seniorenpolitik – Alter neu denken. In: Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Initiieren – Planen – Umsetzen. Handbuch kommunale Seniorenpolitik. Gütersloh: Bertelsmann Stiftung. S. 15-24
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